Resolution zu Flucht, Verfolgung und gegen Fremdenfeindlichkeit

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Für eine „Kultur der Aufnahme und Solidarität“ und gegen Fremdenfeindlichkeit: Die Trierer Bistumssynode stellt sich in einer Resolution auf die Seite der Flüchtenden und Verfolgten. Lesen Sie hier die ganze Resolution .

Beschluss der siebten Vollversammlung am 30. April 2016

Resolution
der Trierer Bistumssynode
zu Flucht, Verfolgung
und gegen Fremdenfeindlichkeit

„Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen…. Was ihr für einen meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 35-40)

Mit Besorgnis nimmt die Synode die Situation von Flüchtlingen wahr. 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nur ein geringer Teil kommt zu uns.

Die Ursachen der Flucht weltweit sind in ungerechten Strukturen, Armut, kriegerischen Auseinandersetzungen, Vertreibung, Verletzung der Menschenrechte und der Zerstörung der Lebensräume begründet.

Der Schutz der Fremden ist tief verwurzelt in der jüdisch-christlichen Tradition.

Die Kirche im Bistum Trier stellt sich solidarisch an die Seite der Flüchtenden und Verfolgten.

  • Wir fordern, dass Flüchtlingen mit Respekt, Offenheit und Toleranz begegnet wird, damit sie nicht Fremde bleiben, sondern zu Nächsten werden.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass Zuwanderer bei uns willkommen sind und menschenwürdig aufgenommen und untergebracht werden.
  • Wir unterstützen alle Bemühungen zur Integration und zu gewaltfreiem, vorurteilsfreiem und fremdenfreundlichem Zusammenleben.
  • Wir ermutigen die vielen Initiativen, eine „Kultur der Aufnahme und Solidarität“ (Papst Franziskus) zu leben und zu fördern.
  • Wir nehmen die Sorgen der Menschen angesichts der Flüchtlingszahlen ernst und lassen sie mit ihren Ängsten nicht allein.
  • Wir distanzieren uns von menschenverachtenden Hetzkampagnen, polarisierenden Parolen und fremdenfeindlichen Demonstrationen.
  • Wir treten für verbesserte politische Rahmenbedingungen für Flüchtlinge ein.
  • Unsere Solidarität gilt den südeuropäischen Ländern, auf die die Sorge um die Flüchtlinge zurzeit abgewälzt wird.
  • Eine Abschottungs- und Abschreckungspolitik widerspricht unserem christlichen Auftrag.
  • Wir sind erschüttert über die weit verbreitete Verfolgung und Vertreibung von Christen und Christinnen und anderen religiösen Minderheiten in vielen Ländern der Erde. Deshalb fordern wir ihren Schutz und die Wiederherstellung ihrer Rechte auf Heimat und freie Religionsausübung.
  • Mit Sorge hören wir von Anfeindungen gegen christliche Flüchtlinge auch in unserem Land. Wir rufen die Verantwortlichen auf, wachsam zu sein und gegen die Anfeindungen einzuschreiten.

Angesicht dieser Situation ist der Einsatz für das friedliche Zusammenleben der Menschen unverzichtbar zur Sicherung des Existenzrechts aller in der globalisierten Welt.

Die Synode empfiehlt der Kirche im Bistum Trier den bereits eingeschlagenen Weg der Solidarität und der engagierten Flüchtlingshilfe weiterzugehen und auszubauen.